Unter den Himmel von Montana by Debra Holland

Unter den Himmel von Montana by Debra Holland

Autor:Debra Holland [Holland, Debra]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-05-24T16:00:00+00:00


KAPITEL NEUN

Nach der Hochzeitsfeier führte John Pamela an der Hand ins Gästezimmer. Er führte ihre Finger an seinen Mund, wobei ihr ein Schauer den Rücken hinunterlief, und zog sich dann zurück, damit sie sich ungestört umziehen konnte.

Anstelle der normalen Öllampen sorgten lange Wachsstöcke auf dem Frisiertisch neben dem Bett für ein romantisches Schimmern im Raum. Im Kamin loderte das Feuer. Eine Vase voller weißer Rosen verströmte Blumenduft. Vor Aufregung zitternd blickte Pamela auf das große Bett mit dem aufwändig verzierten Kopfteil.

Ihr Hausmädchen Jean kam auf sie zu. »Ich gratuliere zu Ihrer Hochzeit, Madame.«

»Danke.« Sie lächelte das Mädchen an. »Ebenfalls, Jean, alles Gute für deine anstehende Vermählung.«

Pamela hatte Jean darum gebeten, mit ihr ins Montana-Territorium zu ziehen, aber ihr Hausmädchen hatte sich anders entschieden und wollte bleiben, um ihre Kindheitsliebe zu ehelichen. Ihr war keine Zeit geblieben, nach einer neuen Hausangestellten zu suchen – einer, die auch Arbeiten im Haushalt übernehmen konnte – und so hatte Elizabeth die Aufgabe übernommen, eine zu finden und sie ihr in den Westen zu senden.

Jean nahm das Diadem und den Schleier ab und half ihr aus dem Brautkleid. So bezaubernd das Kleid auch war – Pamela war froh, sich aus dem schweren Stoff zu befreien. Vierzig Pfund Stoff und stützende Kleidung waren zu viel, um stundenlang getragen zu werden.

Sobald das Korsett aufgeschnürt war, nahm Pamela den ersten tiefen Atemzug des Tages und betrachtete stirnrunzelnd die Einschnitte, die es an ihrer Taille und Seite im Fleisch hinterlassen hatte.

Sie rieb die Furchen erfolglos und zuckte dann die Achseln. John hatte versprochen, dass er warten würde, bevor sie miteinander intim wurden und auch wenn sie sich nach seiner Umarmung sehnte, fühlte sie sich noch nicht dazu bereit, sich ihm ganz hinzugeben. Heute Nacht würde ihr Mann die Abdrücke nicht sehen und in der Zukunft würde sie das Mieder nicht so eng tragen.

Jean ließ Pamela das Seidennachthemd, das leichter als die Luft war, über den Kopf gleiten und half ihr dann in einen dazu passenden Morgenrock. Sie deutete Pamela an, sich am Frisiertisch niederzulassen und begann, die Haarnadeln aus ihrer schweren Frisur zu ziehen.

Es klopfte leise an der Tür.

Bei dem Klang machte Pamelas Herz einen Satz. »Herein!« Sie drehte sich zur Tür.

John kam herein und sah in seinem schwarzen Seidenschlafrock, bestickt mit roten chinesischen Symbolen, so prächtig wie ein Mandarin Prinz aus.

Bei dem Anblick war ihre Nervosität wie fortgeblasen. Sie hob die Augenbrauen.

Komik sprach aus seiner Miene. »Ein Geschenk von Großtante Hester.«

Pamela kicherte. »Du siehst vortrefflich aus.« Sie wandte sich ihrem Hausmädchen zu und lächelte. »Ich kann mich selbst um das restliche Haar kümmern. Danke dir, Jean.«

»Gern, Madame.« Das Dienstmädchen machte einen Knicks, bevor sie das Zimmer verließ.

Pamela sah ihr nach. »Wie merkwürdig, Madame und nicht Miss genannt zu werden.« Sie zog eine Haarnadel aus der geflochtenen und gelockten Menge.

John ging zu ihr hinüber und blieb hinter ihrem Stuhl stehen. »Gut merkwürdig?« Er beobachtete sie im Spiegel, legte die Hände auf ihre Schultern und begann, die Muskeln zu kneten.

»Hmm, sehr gut merkwürdig.«

Er fand die angespannten Punkte und drückte sie.

Sie zuckte zusammen.



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